Auf dieser Seite stelle ich Module und Hardware-Erweiterungen für den ZX Spectrum vor. Für den Aufbau sind gute Kenntnisse in der Elektronik und auch etwas Erfahrung erforderlich, denn obwohl die Spectrum-Computer recht robust sind, kann eine kleine Unachtsamkeit den Computer durchaus beschädigen. Bevor eine der folgenden Schaltungen an den Spectrum angeschlossen wird, sollte man alle Verbindungen genau prüfen und kontrollieren, dass keine Kurzschlüsse vorhanden sind. Ich hafte nicht für Schäden!

ZX Interface 2 - ROM-Modul mit 32 Speicherbänken |
Das ZX Interface 2 stellt neben 2 Joystickanschlüssen auch einen ROM-Port zur Verfügung, welcher unter einem Klappdeckel versteckt ist. Hier lassen sich Module mit Spielen einstecken, die den großen Vorteil haben, dass man beim Einschalten des Computers sofort losspielen kann. Insgesamt wurden 10 Spiele als ROM-Modul veröffentlicht, die allerdings gegenüber der Kassettenversion relativ teuer waren. Leider kommt man heute nur schwer an diese Module heran, aber das ist nicht schlimm, da man sich solch ein Modul selbst bauen kann. An dieser Stelle möchte ich auf die Seite www.fruitcake.plus.com verweisen, die viele Informationen über die damals erhältlichen ROM-Module und den Selbstbau von Modulen zur Verfügung stellt. Diese Seite hat mich auch zu meiner Modulversion inspiriert, welche mit einem 29F040 Flash-ROM bestückt ist und Platz für 32 ROM-Bänke bietet:

Im Gegensatz zu den originalen ROM-Modulen, die mit einem 16kB ROM bestückt sind, wird hier ein Flash-ROM mit einer Speicherkapazität von 512kB verwendet. Damit können 32 Speicherbänke mit jeweils
16kB realisiert werden. Zur Umschaltung der Speicherbänke werden die oberen Adressleitungen A14-A18 des Flash-ROM an Schalter geführt. Hier hat sich ein Codierschalter mit 16
Stellungen bewährt, der die aktuelle Schalterstellung als Hexadezimalwert ausgibt - also genau richtig zur Ansteuerung der Adressleitungen A14-A17. Die übrige Leitung
A18 kann über einen Dip-Schalter umgeschaltet werden. Somit stehen 2 Bereiche mit jeweils 16 Bänken zur Verfügung.
Anzahl | Bauteil | Nummer | Bemerkung |
---|---|---|---|
1 | IC 29F040B | IC1 | Flash-ROM, z.B. AM29F040B, DIP-Version |
1 | IC 74LS32 | IC2 | DIP-Version |
5 | Widerstand 5,6kΩ | R1-R5 | Metall |
2 | Kondensator 100nF | C1, C2 | Keramik |
1 | Kodierschalter | S1-S4 | Kodierschalter mit 16 Stufen, z.B. Reichelt „KMR 16“ |
1 | DIP-Schalter | S5 | Mini-DIP-Schalter, z.B. Reichelt „NT 02“ |
1 | IC-Fassung 32-polig | (IC1) | DIL 32-polig |
1 | IC-Fassung 14-polig | (IC2) | DIL 14-polig |
1 | Platinenmaterial | Lochraster-Platinenmaterial 2,54mm, ca. 50mm x 50mm | |
1 | Kontaktstreifen | kann von einer alten PC-ISA-Platine abgesaegt werden |
Anstatt des 29F040B können auch andere Flash-ROMs oder EPROMs verwendet werden, da die Anschlussbelegung meist kompatibel ist. Im Zweifelsfall sollte man das Datenblatt studieren. Ich habe mich für dieses Flash-ROM entschieden, weil es günstiger als ein vergleichbares EPROM ist. Außerdem lassen sich Flash-ROMs viel einfacher löschen und neu programmieren, sofern ein geeignetes Programmiergerät vorhanden ist.
Anstatt des Kodierschalters können auch einzelne Schalter verwendet werden, auch Kippschalter sind möglich. Hier muss man allerdings die gewünschte Speicherbank im Hexcode auswählen, was aber für den echten Spectrum-Freund kein Problem darstellen sollte :-)
Ich habe das ROM-Modul auf einer kleinen Lochrasterplatine aufgebaut. Etwas problematisch ist der Steckverbinder: Hier hatte ich aus früherer Zeit passende Leiterstreifen zur Verfügung. Einer davon
wurde einfach an die Lochrasterplatine angeklebt (mit Zweikomponenten-Kleber). Wer solche Leiterstreifen nicht zur Verfügung hat, kann diese von alten PC-ISA-Steckkarten recyceln. Am besten sind
diejenigen dran, die selbst Platinen ätzen können. Hier werden die Streifen einfach ins Platinenlayout integriert. Auf der weiter oben genannten Seite wird ein Layout vorgestellt, welches aber etwas
modifiziert werden müsste.
Dieses Bild zeigt das fertige Modul mit aufgestecktem ROM. Links neben dem ROM ist IC2 zu sehen und darüber befinden sich die Schalter zur Bankauswahl. Die Dip-Schalter gab es leider nur im Doppelpack
und so bleibt eben einer davon ungenutzt.

Jetzt muss noch das Flash-ROM mit Daten gefüllt werden, damit man das Modul verwenden kann. Dazu wird neben dem Datenfile ein Programmiergerät benötigt. Auf meinen Elektronik-Seiten stelle ich ein EPROM-Programmiergerät vor, welches auch den hier verwendeten 29F040B programmieren kann.
Den Inhalt der einzelnen Speicherbänke kann man beliebig zusammenstellen. Dazu muss man sich zunächst die benötigten ROM-Files beschaffen. Auf der bereits erwähnten Seite www.fruitcake.plus.com findet man neben den 10 Original-Spielen weitere ROMs wie z.B. Emulatoren für ZX80 und ZX81 oder Test-ROMs. Auch die Seite zxspectrum.it.omegahg.com hat viele ROMs im Angebot. Hat man die gewünschten ROMs im Binärformat, also als Datei mit 16384 Bytes Länge vorliegen, dann kann man diese auf folgende Weise zu einem EPROM-File zusammenkopieren:- Eingabeaufforderung öffnen, diese findet man unter Windows im Startmenü - Zubehör
- In das Laufwerk wechseln, wo die ROM-Files gespeichert sind, z.B.: d:
- Ins Verzeichnis wechseln, wo sich die ROM-Files befinden, z.B.: cd \spectrum\roms
- Es sollen beispielsweise die ROMs rom1.bin, rom2.bin, rom8.bin und rom7.bin verwendet werden.
- Eingabe: copy /b rom1.bin + rom2.bin + rom8.bin + rom7.bin eprom.bin
- Die erzeugte Datei eprom.bin muss jetzt in das Flash-ROM programmiert werden.
Ich hatte da schon mal etwas vorbereitet:
Bank 0 | Space Raiders |
Bank 1 | Masterchess |
Bank 2 | Planetoids |
Bank 3 | Hungry Horace |
Bank 4 | Backgammon |
Bank 5 | Horace & The Spider |
Bank 6 | Jet Pac |
Bank 7 | Pssst |
Bank 8 | Tranz Am |
Bank 9 | Cookie |
Bank A | ZX81 Emulator (für Spectrum 128k) |
Bank B | Sinclair System Test ROM Cartridge |
Bank C | Spectrum 128 RAM Tester |
Bank D | HDT-ROM (weitere Infos) |
Bank E | ISO-ROM (weitere Infos) |
Bank F | ZX Spectrum ROM (normales 48k ROM) |
Bei diesem ROM-File werden nur 16 der 32 verfügbaren Bänke genutzt. Leider sind hier ROM-Files enthalten, die nicht kopiert werden dürfen. Aus diesem Grund habe ich den ursprünglich vorhandenen Download-Link entfernt.